Groteskes Spiel, mit zwei „Sturm“-Toren

Ab der 1. Minute kamen die Böen. Es stürmte heftig am Sonntagmittag in Gronau, dicke Wolken legten binnen Minuten einen Wasserteppich auf das grüne Spielfeld – und der Wind tat sein Übriges, um ein einigermaßen vernünftiges Fußballspiel zu verhindern.
Ein Erfolgserlebnis hätte in diese Gemengelage so überhaupt nicht gepasst, und so ging den ersatzgeschwächten Gästen aus Karben das Sturm- und Regenspiel am Sonntagmittag, gegen den SV Gronau mit 2:0 (0:0), verloren. Gronau bewies auf schwierigstem Untergrund gehobene Stand- und Windfestigkeit, zwei Tore brachten in der zweiten Spielhälfte den Erfolg.
Die Gronauer spielten zunächst ihren mentalen Vorteil aus: Sie hatten in dieser Saison schon eine Partie unter ähnlich unangenehmen Umständen gemeistert, als monsunhafter Regen und taifunartiger Wind das Fußballspielen stark erschwerte. Diesmal also Regen und Sturm, was prinzipiell keine Seltenheit darstellt Mitte März in der Wetterau. So entwickelte sich ein teilweise groteskes Spiel, das immer wieder Spieler beider Teams ins Erstaunen brachte. Aus einem Abstoß wird ein Eckball – aus einer Ecke wird … naja, wollen wir nicht klagen.
Die kuriosesten Szenen der Partie ereignete sich in der 34. Minute, die sinnbildlich für die vertrackte Lage bei diesen Wetterverhältnissen war: Nach einem Gronauer Abstoß, von Torwart Maurice Gruchot kam der Ball von der Mittellinie zurück und der gut leitende Schiedsrichter Ayoub Challioui, aus Offenbach, war gezwungen einen Eckball für den FC Karben zu geben, ohne das der Ball den Boden oder einen Fuß berührt hatte.
Gesichtet wurden auch Spieler, die nach eher harmlosen Schubsern meterweit über den Kunstrasen schlitterten, als hätte jemand den Rasen mit Schmierseife getränkt. Gronau nutzte diese teilweisen irregulären Bedingungen trotzdem zu zwei Treffern. Direkt nach dem Wiederanpfiff war es in der 46. Minute der Routinier Sascha Hewig, der einen überlangen Ball, zu kurz für Keeper Bartoschek, aber zu lang für die Karbener Abwehr zum 1:0 nutzte. Der FC Karben kam trotz Gegenwind nun besser ins Spiel, dies lag vor allem an der taktischen Ausrichtung und der nun besser werdenden Mannschaftsleistung.
In der 66. Minute war fast alle Hoffnungen zunichte, Moritz Pierau nutze einen klug vorgetragenen Konter zum 2:0. „Die Jungs haben sich nicht für Ihren Fight belohnen können. Aber wir haben gezeigt, dass die Mannschaft lebt und dass sie Charakter hat“, sagte Interims-Trainer Norbert Knödler, räumte aber auch ein: „Es gab schon schönere Momente in meiner Trainer-Zeit.“
Henrik Schrader kam in der 56. Minute, für den angeschlagenen Christoph Kreppel, und hätte, bei besseren Bedingungen, vermutlich den Anschluss- oder gar den Ausgleichstreffer erzielen können, aber beide klugen Pässe, in die Schnittstelle der Abwehr wurden „vom Winde verweht“, sodass es beim 2:0 für den SV Gronau blieb.
Die Karbener kamen nun besser in die Partie und hatten durch Tobias Knoedler, aus 30 m Distanz, die beste Chance zum Anschlusstreffer, leider, für den FC Karben, konnte der gutaufgelegt Keeper Gruchot den Ball aus dem Winkel kratzen. Die „Bild“-Zeitung hätte bestimmt die Note 1 vergeben, diese Parade war wirklich sehenswert.
So blieb es bei einem verdienten 2:0-Erfolg, für den SV Gronau, wenn auch um ein Tor zu hoch.
So wurden gespielt :

SV GRONAU : Gruchot, Maurice; Oehlmann, Felix; Wucherer, Fabian; Pierau, Moritz; Weisenstein (83. Minute G/R), Markus; Roth, Sam; Vogel, Oliver; Hewig, Sascha © (85. G); Schildger, Yannik; Vetter, Benjamin; Selimi, Berat.
Bank : Zieres, Lorenz; Schoenacher, Moritz; Nunes, Alvaro

FC KARBEN : Bartoschek, Andreas; Weber, Nils ©; Aubeleau, Antonin; Spachmann, Marcel (78. G); Noori, Ibrahim (67. Lindner, Philipp); Gebremichael Meles, Goitom (75. Beyn, Samsom); Goronzy, Patrick; Noori, Mohammed; Montezuma Conto, Jefryn Andres; Kreppel, Christoph(56. Schrader, Henrik); Knödler, Tobias.
Bank : Schrader, Henrik; Lindner, Philipp; Beyn, Samsom

(Bericht: Norbert Knödler; Fotos: Lara Jill Knödler)

 

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